Montag, 28. Januar 2008

Übergewicht oder Anreiz zu Magersucht?

Daniela Koller Kaum ein Thema dominierte die Medien in der letzten Zeit so wie die Debatte um die Gefahren von Übergewicht bzw. Massnahmen zur Bekämpfung der überflüssigen Pfunde. Nebst den Frauenzeitschriften, die man sich ohne die obligaten Diättipps fast gar nicht mehr vorstellen könnte oder die vielen Gesundheitsmagazine in geschriebener Form oder am Fernsehen, begegnet uns das Thema auch in anderen Alltagsbereichen immer häufiger. Man denke beispielsweise an die riesigen Plakate eines Schweizer Detailhandelsriesen, welche uns an jeder zweiten Ecke entgegenlachen und uns verschiedenste kalorienarme (Weight Watcher) Produkte schmackhaft machen wollen. Oder die neue Linie des orangen Riesen, dank derer wir uns günstig, gesund und fettarm morgen, mittags und abends, aber auch zwischendurch, verpflegen können. Selbst die Politik hat sich mit dem Thema zu beschäftigen. Soll eine Fettsteuer eingeführt werden, um die Leute davon abzuhalten, Lebensmittel wie Chips oder Schokolade aus Kostengründen in den Regalen zu lassen? Oder muss sich die Schule einfach mehr darum kümmern, dass unsere Sprösslinge schon früh auf das Thema sensibilisiert werden. Laut einer kürzlich veröffentlichen Studie soll jedes fünfte Kind in der Schweiz übergewichtig sein. Und Übergewicht, auch wenn gewisse Magazine das Gegenteil behaupten (siehe Weltwoche vom 19.01.2008), das wissen wir dank Dr. Stutz und Co., ist gefährlich und bringt Folgekrankheiten wie Gelenkprobleme, Herzschwäche, Bluthochdruck, Diabetes etc. mit sich und belastet die Krankenkassen in sehr hohem Masse. Angesichts dieser Tatsachen kann man sicher rechtfertigen, dass das Thema so breit behandelt werden sollte.
Nur wird dabei die Kehrseite der Medaille oft ausser Acht gelassen. Immer mehr junge Frauen, vielfach schon Mädchen, und zunehmend auch immer mehr Männer, haben mit einer Essstörung zu kämpfen. Dabei reicht die Bandbreite von Anorexie (Magersucht) über Bulimie (Ess-Brech-Sucht) bis hin zu Orthorexie (Sucht, gesund zu essen). Ich behaupte, dass die Kampagnen, welche momentan überall aufgezogen werden und das Volksübel „Fettleibigkeit“ bekämpfen sollen, häufig die falschen Personen ansprechen, nämlich genau jene, welche sowie schon zu wenig essen oder sich zu gesund ernähren.
Klar bin auch ich dafür, dass übergewichtigen Menschen Unterstützung angeboten werden sollte und es Anlaufstellen für Menschen mit Essschwierigkeiten braucht. Dabei frage ich mich allerdings, ob dieses Thema wirklich so omnipräsent sein muss bzw. warum (fast) immer nur von den Gefahren des Übergewichts, nur selten aber von jenen des Untergewichts gesprochen wird.
Und schliesslich stellt sich mir trotz allem auch immer wieder die Frage, ob es tatsächlich so schlimm um unsere Gesellschaft steht, dass Probleme nur noch mittels Riesenkampagnen und politischen Regulierungen angegangen werden können und Appelle an den Menschverstand einfach abprallen wie ein Ball von der Wand.


Autor: Daniela Koller

Donnerstag, 17. Januar 2008

Kantonsratswahlen 2008

Manuel Angehrn Nachdem wir bereits einen turbulenten Wahlherbst 2007 hinter uns haben und mit den Bundesratswahlen einen höchst brisanten Personalentscheid auf Bundesebene erleben durften, wird am 16. März 2008 der Kanton St. Gallen seine Regierung und sein Parlament neu wählen.

Am 14. Januar ist die Anmeldefrist für die Kandidaten zur diesjährigen Wahl abgelaufen. Mit 66 Listen und 813 Kandidaten für die 120 zu verteilenden Sitze haben sich dieses Mal wesentlich weniger Personen für einen Sitz beworben. Mit 107 Personen mit Jahrgang 1982 oder jünger kann die Jugend ca. 13% der Kandidaten verbuchen. Die Frage ist ob sie auch am 16. März dementsprechend gut im Parlament vertreten sein wird.

Zu den 107 Kandidaten unter 26 Jahre gehören auch einige derzeitige und ehemalige Mitglieder des Jugendparlaments. Vier davon haben zusammen mit zwei bekannten die Liste der Jugend im Wahlkreis St. Gallen ins Leben gerufen und treten als reine Jugendliste ohne Listenverbindung zu den herrschenden Parteien auf. Manuel Angehrn, Benjamin Märkli, Tobias Angehrn, Tobias Widmer, Jasmin Wehlitz und Michael Lindenmann, werden versuchen die etablierten Kandidaten herauszufordern und eventuell einen Sitz für die Jugend zu ergattern.

Ich werde in den kommenden Wochen hier von meinen Erfahrungen im Wahlkampf bloggen und berichten.

Auf das die Jugend in Zukunft auch im Kantonsrat angemessen vertreten ist. Schliesslich wird die Jugend von heute die Schweiz von morgen regieren.



Autor: Manuel Angehrn

Es geht um die Wurst

Daniela Koller Die Diskussion um die Zukunft des traditionsreichen Cervelats ist momentan in aller Munde. Der Metzgerverband kämpft mit allen Mitteln, um dieses typische Markenzeichen der Schweiz auch weiterhin mit den altbewährten Därmen brasilianischer Zeburinder herstellen zu können. Aufgrund der Gefahr von Rinderwahnsinn (BSE) hat die EU ein Importverbot für Rindfleischprodukte aus dem südamerikanischen Land verhängt, welches auch die Schweiz betrifft.

Nun habe ich mich als St.Gallerin gefragt, wie es denn um unsere ebenso traditionsreiche St.Galler Olma-Bratwurst steht. Ob sie ebenfalls einer ungewissen Zukunft entgegensieht?
Ich habe mich schlau gemacht und dabei erfahren, dass wir – wenigsten im Moment – aufatmen können. Unsere Würste verdanken ihr Aussehen und ihren Biss nicht brasilianischen Rindern, sondern chinesischen Hängebauchschweinen. Lässt sich nur hoffen, dass die Schweine im aufsteigenden China nicht vom Wahnsinn der restlichen Welt angesteckt werden und ihnen das gleiche Schicksal widerfährt wie ihren brasilianischen „Kollegen“. *g*


Autor: Daniela Koller
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Sonntag, 13. Januar 2008

Sind Buben dümmer als Mädchen?

Daniela Koller Laut dem Kinderarzt und Jugendkenner Remo Largo hat sich die Chancenungleichheit verschoben. Wurden im Bereich der Bildung vor ein paar Jahrzehnten noch vor allem Mädchen vernachlässigt, so hat sich das Bild während den 1990er Jahren gewendet.

Im Das Magazin dieser Woche zeigt er sich beunruhigt darüber, dass die Anteil der Mädchen, welche eine Mittelschule abschliessen, seit bis 2006 auf 60 Prozent gestiegen sei. Auf der anderen Seite gibt es mehr Knaben, je tiefer das Niveau ist. Dies zeigen jedenfalls die Daten aus dem Kanton Zürich.
Nun stellt sich die Frage, wo die Ursache dieser Verschiebung liegt. Sind die Knaben fauler oder dümmer als die Mädchen? Oder richtet sich der Lehrplan ganz einfach eher nach den Stärken der Mädchen?

Largo argumentiert, dass die Geschlechter sich in ihren Interessen und Motivation unterscheiden. Fähigkeiten im mathematisch- naturwissenschaftlichen, motorischen oder musischen Bereich, wo männliche Jugendliche oftmals stärker als ihre Mitschülerinnen sind, würden im heutigen Schulmodell viel zu wenig berücksichtigt. Dieses schreibe Kompetenzen wie Ordnung, Fleiss und Pünktlichkeit sowie die Wichtigkeit sprachlicher Fächer gross, alles Dinge, welche den Mädchen von Natur aus näher liegen.
Der Frage, warum vor 40 oder mehr Jahren, als Disziplin noch eine weit grössere Rolle spielte, hauptsächlich Knaben das Gymnasium besuchten, weicht Largo aus und nimmt keine Stellung dazu, ob dies nur dank der Bevorzugung des männlichen Geschlechts möglich war. Darf man der Tatsache, dass der Knabenanteil in den Kleinklassen und der Realschule höher ist als in der Sekundarschule oder Gymnasium ausschliesslich dem Bildungssystem zuschreiben?

Auf der einen Seite kann ich einige Vorwürfe von Largo an das heutige Schulsystem jedoch unterstützten, vor allem im Bezug auf Geschlechtergleichberechtigung. So habe ich mich bei der Einführung des Tochtertages gefragt, wo denn der Sohntag bleibe. Auch die Appelle, dass man den Frauenanteil in den naturwissenschaftlichen und technischen Studienrichtungen för-dern müsse, finde ich übertrieben. Klar sollen Frauen die gleichen Chancen haben. Aber kann es nicht einfach auch sein, dass sich das weibliche Geschlecht weniger für Chemie, Physik oder Ingenieurwesen interessiert?

Einen Lösungsansatz sieht Largo in einer vermehrten Individualisierung des Unterrichts, um die Stärken des Einzelnen zu fördern. Dieser Vorschlag ist nicht neu (man erinnere sich beispielsweise an Rudolf Steiner) und wäre sicher ein wichtiger Schritt hinzu selbstständigeren jungen Menschen und weg von der Vernachlässigung eines Geschlechts. In Realität wird dies allerdings kaum umsetzbar sein, solange Rationalität und Finanzen auch im Bereich der Bildung im Vordergrund stehen.


Link zum Artikel aus dem Tagi Magazin: Der gute Schüler ist heute ein Mädchen

Autor: Daniela Koller
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Mittwoch, 9. Januar 2008

Jupa Homepage war vorübergehend Down

Nachdem die Homepage in den vergangenen Tagen nicht erreichbar war, ist sie nun wieder zugänglich und wird in den nächsten Tagen und Wochen mit weiteren neuen Inhalten gefühlt.

In diesem Sinne noch ein schönes neues Jahr.