Montag, 17. Dezember 2007

Politische Weihnachten.

Und wieder zieht der Christkind durchs Land und erhitzt die Gemüter mit Kerzen, weihnachtlichem Schmuck und toten Tannen in der Stube. Die Geschäfte quellen über vor eifrigen Heinzelmüttern und –Vätern, pflichtbewussten Patinnen und Paten, sowie weiteren konsumorientierten Wichteln. Du streifst rein zufällig durch die Gassen und bekommst von dem Weihnachtsrausch mehr mit, als dir lieb ist. Weihnachten ist das Fest der Gemütlichkeit, der Nächstenliebe und nicht zuletzt das Fest der Geburt Christi. In dem Sinne wollen wir es nicht als Fest der Verkäuferinnen, Ladentische und Kassen erscheinen lassen.

Soll es wieder ein echtes Fest der Besinnlichkeit, des tiefen Glaubens und der Herzenswärme werden, ist einiges zu tun. Es sind wir Jungen, die das Weihnachten der Zukunft mitgestalten müssen. Dazu gehört die Milderung der vorweihnachtlichen Hektik, die Diskretion in den Geschäften und nicht zuletzt die gesellschaftlichen Versöhnung, zu denen wir aufgerufen sind Lösungswege zu suchen. Diese gegenwärtige, dem Kaufrausch verfallene Andacht selber mit zu formen und zu planen soll dein Ziel der Adventszeit sein, sodass ein gemütlicheres Miteinander möglich wird.

Setze dich ein, für was um dich herum geschieht. Begegne deinem Umfeld kritisch aber respektvoll und schätze, die Gespräche, die man dir widmet. Schliesslich steht über allem das friedliche Beisammen, wenn immer möglich mit angeregten Diskussionen. Nur im Gespräch mit Erwachsenen und anderen politisch engagierten Menschen, kannst du dich in der Debatte üben. In dem Sinne wünsche ich euch ein fröhliches Weihnachtsfest.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Auf in die neue Legislatur

Der 3. Dezember steht für den Beginn der neuen Legislaturperiode in Bern. Bis 2011 werden nun die am 21. Oktober gewählten National- und Ständeräte die Gesetze der Schweiz bestimmen. Eröffnet wird die erste Session der neuen Räte von zwei St. Galler Nationalräten. Bis der Nationalratspräsident, die Präsidentin gewählt wird, darf der amtsälteste Nationalrat die Geschäfte leiten, dieses mal fällt diese Ehren dem St. Galler SP-Mann und Gewerkschafter Paul Rechsteiner zu. Die Eröffnungsrede, welche dem jüngsten Mitglied des Parlaments zusteht wird der St. Galler Newcomer Lukas Reimann halten.

Ein weiterer heisser Tag im neuen Parlament darf am 12. Dezember erwartet werden. Obwohl die Bundesräte wohl kaum abgewählt werden, dürfen die Wahlen mit Spannung erwartet werden.

Montag, 19. November 2007

17. Jugendsession in Herisau

Herisau. 52 politisch interessierte Jugendliche fanden sich am Samstag in Herisau zur 17. Jugendsession des Jugendparlaments St. Gallen ein.

Um 9.30 eröffnete der Ausserrhoder Landammann Jakob Brunnschweiler die Session mit lobenden Worten für das politische Engagement der anwesenden Jugendlichen. Anschliessend sprach Ständeratskandidat Toni Brunner über die Wichtigkeit der Teilnahme von Jugendlichen am politischen Prozess.

Nach den Reden der älteren Politiker erlernten die Jugendlichen entweder im Workshop Radioreportage die Interview-Technik von Pius Kessler und wandten sie anschliessend in einem Interview mit Ständerat Eugen David direkt an, tauschten sich über den Generationenkonflikt aus, um einen Dialog zwischen Jugendlichen und Senioren herzustellen oder sprachen über die in der Schule vernachlässigte politische Bildung und forderte Platz für Podien und Diskussionen an den Schulen. Weitere Workshops waren “Stimmrechtsalter 16“, sowie eine Diskussion über Jugendpolitik in Ausserrhoden, die einen verstärkten Einsatz des Kantons Appenzell Ausserhoden forderte, um den Jugendlichen die Politik schmackhafter zu machen.

Nach einer Stärkung im Casino Herisau nahm man den Nachmittag mit hitzigen Diskussionen in Angriff. Harte Fronten herrschten bei der Debatte zur Einbürgerungsinitiative, wo zwar ein Konsens über Kriterien zur Aufnahme gefunden wurde, nicht aber bzgl. des Organs, welches die Einbürgerungen vollziehen sollte. Einen Kompromiss fanden die Teilnehmer der Diskussion Armeewaffen, so soll es eine freiwillige Möglichkeit geben die Waffe im Zeughaus abzugeben. Eher harmonisch ging es in der Diskussion “Steuerstreit mit der EU“ zur Sache. Das Gespräch über die Bildungspolitik wiederholte die Erkenntnisse der Workshops am morgen. Prominent besetzt war mit Erika Forster die Diskussion über die Nationalratswahlen, welche die Ereignisse revue passieren liess und einen Ausblick auf die Bundesratswahlen wagte.

Im abschliessenden Plenum stimmten die Anwesenden den Projekten Jugendrat und Jugendpartizipation im Kanton St. Gallen zu und gaben dem Jugendparlament den Auftrag die Sache auch weiterhin zu verfolgen. Zudem wurden vier der fünf am morgen entstandenen Forderungen gutgeheissen. Um 16.30 die erfolgreiche 17. Jugendsession mit der Schlussrede von Arthur Sturzenegger, Kantonsratspräsident von Ausserhoden, abgeschlossen.

Mittwoch, 14. November 2007

17. Jugendsession am 17. November in Herisau

Diese Woche ist es soweit, im Kantonsratsaal in Herisau findet am Samstag 17. November die bereits 17. Jugendsession in der Ostschweiz statt. Mit bereits über 60 Angemeldeten Teilnehmer und einigen Hochkarätigen Politikern werden wir über folgende Themen disku-tieren und debattieren:

• Einbürgerungsinitiative durch Volksentscheid?
• Steuerstreit mit der EU.
• Nationalratswahlen 2007
• Armeewaffen
• Bildungspolitik

Am Morgen werden sich die Teilnehmer zusammen mit Experten in fünf Workshops mit ak-tuellen Themen aus Politik und Gesellschaft beschäftigen um allenfalls eine Forderung zu kreieren, welche den Politikern übergeben werden kann.

Gäste und Politiker

Die Eröffnungsrede wird um 9.30 Uhr Landammann Jakob Brunnschweiler halten. Als Gäste aus der hohen Politik ist es uns gelungen die Ständeratskandidaten Erika Forster und Toni Brunner und Eugend David an die Session einzuladen. Von den Jungpolitikern werden Lukas Reimann und Bettina Surber an der Session teilnehmen. Weitere Politiker und Experten werden ebenfalls anwesend sein. Abschliessend wird um ca. 16.15 Uhr der Ausserrhodener Kantonsratspräsident Arthur Sturzenegger die Schlussrede halten.

Abstimmungsthemen

Im abschliessenden Plenum wird über zwei zukunftsweisende Projekte für das Jugendparla-ment abgestimmt, welche während der 15. Jugendsession entstanden sind.

1. Ein Jugendrat für den Kanton St. Gallen
2. Ein Partizipationsreglement für den Kanton St. Gallen

Die Projekte werden anschliessend am 17.12.07 während einer gemeinsamen Sitzung mit der St. Galler Regierung, den Fraktionspräsidenten und Vertretern der Departemente offiziell vorgestellt.

Dienstag, 6. November 2007

Rückblick JPK

Am Wochenende vom 26. bis 28. Oktober nahmen vier Mitglieder des Jugendparlaments St. Gallen an der Jugendparlamentskonferenz in Genf teil. In der zweitgrössten Stadt der Schweiz trafen sich 60 JugendparlamentarierInnen aus der ganzen Schweiz um drei Tage Lang zum Thema „Die Schweiz und das Ausland“ zu diskutieren.

Nach Abendessen und Konzert standen am Samstagmorgen Workshops zu den Themen Neutralität, Entwicklungshilfe, EU und Menschenrechte auf dem Programm. Referenten erläuterten uns verschiedene Aspekte der Themen. Am Nachmittag erkundeten wir das Reformationsdenkmal, die Altstadt und den Genfersee.

Nach einem kurzen Abstecher in den Club MOA am Stadtrand folgte am Sonntagmorgen der 2. Teil der Workshops, bei welchem über die Themen vom Vortag diskutiert wurde. Beim Plenum stellte der Dachverband der Schweizer Jugendparlamente (DSJ) seine aktuellen Projekte vor und es wurde entschieden, dass die nächste JPK am letzten Oktoberwochenende 2008 in Aarau stattfinden wird.

Samstag, 3. November 2007

Ständeratswahlen am 25. November 2007

Nach dem furiosen ersten Wahlgang, der sicherlich mit sehr viel Politprominenz aufwarten konnte, müssen nun die zwei St. Galler Ständeratssitze im zweiten Wahlgang vergeben werden. Nachdem die St. Galler Regierungsratspräsidenten Kathrin Hilber (SP) und Yvonne Gilli(Grüne) ihre Ambition abgelegt haben und das Feld den bisherigen Kandidaten Eugen David (CVP) und Erika Forster (FDP) sowie dem SVP Herausforderer Toni Brunner(SVP) überlassen haben werden die Karten neu gemischt.

Schafft es Toni Brunner seinen Spitzenplatz aus dem ersten Wahlgang zu halten oder übertrumpfen ihn die bisherigen Kandidaten dank Schützenhilfe aus dem Links-Grünen Lager? Die Ausgangslage regt zu Spekulationen und Wahrscheindlichkeitsanalysen and. Doch entscheiden wird das Volk am 25. November 2007. Dazu ist es wichtig, das so viele Menschen wie möglich an die Urne gehen werden und ihre Stimme abgeben mögen. Demokratie lebt von der Beteiligung des Volkes bei Wahlen und Abstimmungen.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Sonntag, 16. September 2007

www.jupasg.ch

Der BLog wird verschoben und wird in zukunft auf unserer Homepage sein. Ihr findet ihn, wenn ihr auf der Menu leiste auf Blog geht.

Wahlen ohne Ende

Schon bald finden die Wahlen statt. Doch zuerst sind noch kantonale und städtische Abstimmungen. St. Gallen stimmt über den wichtigen Finanzausgleich ab, welcher die städtischen Zentrumslasten besser verteilen und nicht die gesamte Finanzierung der Stadt St. Gallen überlasten.

Doch wirklich viel kriegt man in diesen Tagen nicht mit von den Abstimmungen welche bereits am nächsten Wochenende stattfinden. Ich selbst sehe nur die Köpfe von Möchtegern Nationalräten und Ständeräten von den Plakatwänden lachen und hin und wieder doch noch ein Abstimmungsplakat.

Auch die mediale Berichterstattung dreht sich seit Wochen nur noch um die Wahlen, Blocher das SVP dies, Komplott dort, Ausländer und Sicherheit schaffen. Da kann man schnell einmal den Durchblick verlieren. Ich selbst bin gar nicht angetan von den Wüsten versuchen der SVP sich in diesem Wahlkampf zu profilieren. Erst die Rassistischen Plakate zur Ausländerinitiative, dann das Wahlkampfvideo auf der Homepage welches mich an nicht so glorreiche Zeiten in Europa erinnert und schliesslich den aktiven Einbezug von Christoph Blocher in den Wahlkampf.

Herr Blocher scheint keinen Aufwand zu scheuen um Aufmerksamkeit zu erhaschen und seinen Sitz im Bundesrat zu behalten, dafür schürte die SVP sogar selbst einen Geheimplan gegen ihn um diesen den anderen Parteien unterzuschieben. Ich kann allerdings keinen Geheimplan erkennen, da die SP wie auch Komponenten der CVP öffentlich bekanntgeben haben (schon vor Monaten) das sie Christoph Blocher als Bundesrat nicht mehr wählen werden, da er nicht mehr tragbar sei.

Mögen die Wahlen bald vorbei sein und nicht mehr die Personen im Vordergrund stehen, welche in einem Staat wie der Schweiz sowieso nicht im Vordergrund stehen dürften, sonder wieder die Politik.

Montag, 3. September 2007

Wahlkampf Podien

Das Jugendparlament veranstalltet in zusammenarbeit mit den Jungparteien verschiedene Wahlkampfpodien um den Jungen Nationalratskandidaten eine Plattform zu bieten. Den Auftakt machte die Diskussionsrunde über Jugendgewalt und das Stimmrechtsalter 16 im Kanton St. Gallen am 22.08.2007 im Thurpark (Wattwil).

Mehr

Nach einem erfolgreichen Start finden nun weitere Podien an der PHR in Rorschach, der Kantonsschule am Burggraben in St. Gallen, an der Fachhochschule Rapperswil und der Kantonsschule Heerbrugg statt. Genauere Daten und Orte werden sobald sie bekannt werden hier veröffentlicht.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Sommerpause?

Es ist Sommer nichts desto trotz sind die Temperaturen aber eher winterlich. Das Jugendparlament verabschiedet sich in dieser kurzen Phase in die Sommerpause um dann gestärkt in die Wahlkampf Periode vor den nationalen Wahlen zu gehen. Es heisst nun die Informationen Sammeln und verarbeiten. Ich werde kurz einige Themen hier anschneiden um nicht viele kurze Einträge zu machen.


Abwesenheit eines Autors
Um auch in dieser Zeit nicht ganz abseits zu stehen, werde ich vereinzelt Themen im Blog besprechen. Allerdings stehen Mitte August wichtige Universitäre Prüfungen an, welche doch meine Zeit zurzeit absorbieren. Ich möchte mich deshalb für seltenere Blogeinträge entschuldigen.

Wahlen
Bezüglich der Nationalratswahlen 2007 möchte ich doch auch noch auf Tagblattvote.ch hinweisen, welche Blogs und Ansichten der verschiedenen Regionalparteien aus St. Gallen und Thurgau auflistet und die zu diesem Thema erschienenen Zeitungsartikel in einem separaten Archiv auflistet.

Ich hoffe doch noch auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit jugendlichen Kandidaten. Wer also Lust hat hier auf dem Blog porträtiert zu werden, kann mir eine E-Mail zukommen lassen. Wichtig ist das ich ein Foto, kurze Angaben zur Person und einige wichtige Standpunkte zu politischen Themen enthalten.

17. Jugendsession
Nachdem wir etliche Themenvorschläge ausgewertet haben und nun einige im Auswahlverfahren haben, sollten eigentlich bis in wenigen Tagen die Diskussions- und Workshopthemen feststehen. Sobald dies der Fall sein wird, werde ich sie hier mit einer kurzen Beschreibung aufschalten.

Desweiteren wird in den nächsten Wochen mit der Suche nach Politikern begonnen, welche wir als Gäste an die Jugendsession einladen möchten.

Newsletter
Wie einige sicherlich bemerkt haben, wurde vor kurzem der Anmelde Button für den Newsletter des Jugendparlaments auch auf dem Blog aufgeschalten. Der Newsletter erscheint alle ein bis zwei Monate.

Sollten es die technischen Möglichkeiten zulassen, werde ich zudem ein Newsletterarchiv eröffnen, wo sämtliche bis jetzt erschienenen Newsletters (sofern die mir noch zur Verfügung stehen) enthalten sind.


Es bleibt mir nur noch schöne Sommerferien zu wünschen und zu hoffen, das sich das Wetter in den nächsten Tagen von seinen besseren Seiten zeigen mag.

Greets Manuel

Sonntag, 24. Juni 2007

Die Schlappe von St. Margrethen


Der FC Kantonsrat besiegte im Freundschaftsspiel mit dem Jugendparlament unsere Auswahlt mit 10:2 (3:2). In den zwei Halbzeiten a 35 Minuten gelang es uns nicht vollständig zu überzeugen und so mussten wir uns den, allemal älteren Herren als wir, den Sieg überlassen.

Obwohl man nach den ersten Hart umkämpften 35 Minuten noch mit den fussballerisch besser organisierten Kantonsräten mithalten konnte und auch 2 Tore schoss, gelang es uns Jungen in der 2. Halbzeit nicht mehr die Niederlage abzuwehren. Trotz der hohen Niederlage war der morgen nicht umsonst. Anregende Gespräche und ein bisschen Feststimmung, sowie Andeutungen auf eine Revanche im nächsten Jahr machten die Runde.

Wir danken einerseits allen Hobbyfussballern des Jugendparlaments sowie allen Kantonsräten für ihre Mitwirkung an diesem Morgen und anderseits dem FC St. Margrethen, welcher den Platz zur Verfügung stellte.

Jugendparlament
Manuel Angehrn, Kathrin Steiger, Stefan Chan, Christoph Landolt, Marion, Daniel, Gregor, Tobias, Andrea Schwarber, Matthias Ludin, Flo Ludin, Roman Cajochen, Raffael Zanoni, Benedict Vogt, Marcel Buffat, Beat Rohner.

FC Kantonsrat
Bärlocher Stephan, Bischofberger Felix, Blum Markus, Büeler Bosco, Eugster Armin, Furrer Robert, Germann Patrik, Ledergerber Donat, Pfäffli Hans, Widmer Fredi, Widmer Andreas, Oertle Walter, Sieber Roger, Boppart Peter.

Freitag, 22. Juni 2007

Sprachenstreit

Erst vor kurzem haben sich die Kantone geeinigt, dass jeder für sich entscheiden kann, welche Sprache als erste gelehrt wird. Nun wurde gestern im Nationalrat mit knapper Mehrheit ein neues Sprachgesetz angenommen. Dieses soll den Gebrauch der Amtssprachen regeln und sieht zudem Förderungsmassnahmen im Bezug auf die Mehrsprachigkeit vor. Der umstrittenste Punkt ist allerdings die Forderung, dass als erste Fremdsprache in der Primarstufe künftig in allen Kantonen wieder eine Landessprache gelehrt werden sollte. Reaktionen auf dieses Vorhaben liessen nicht lange auf sich warten. Es wird bereits über ein Referendum gesprochen. Auch die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren hat sich zu Wort gemeldet, dass es falsch sei, den Kantonen vorzuschreiben, welche Fremdsprache als erste unterrichtet werden müsse. Aus wirtschaftlicher Sicht, so die Economie Suisse, sei dies ein Rückschritt, da Englisch mittlerweile viel wichtiger sei als die vier Landessprachen.

Ein weiteres Gegenargument bezieht sich auf den Föderalismusverlust der Kantone, wenn auf bundesstaatlicher Ebene entschieden wird, welche Fremdsprache die Primarschüler zuerst lernen müssen.

Auf der einen Seite sind die Reaktionen der Gegner des neuen Sprachgesetzes verständlich. Es lässt sich nicht abstreiten, dass gute Englischkenntnisse nicht nur in der Wirtschaft, son¬dern auch in vielen anderen Bereichen fast schon als essenziell angesehen werden können. Aber auf der anderen Seite kann man auch die Initiatoren des vorgeschlagenen Sprachgesetzes verstehen. Die Viersprachigkeit wird häufig gerühmt und als Besonderheit der Schweiz gerühmt, auf welche die meisten Schweizer stolz sind. Es ist nur natürlich, dass Befürchtungen aufkommen, dass die Eigentümlichkeit längerfristig verloren geht, wenn nichts unternommen wird, um sie zu erhalten. Schliesslich wäre es schade, wenn die Kommunikation der Bewohner der verschiedenen Sprachregionen sich in einer fünften Sprache gehalten werden müsste. Die Befürworter verweisen daher auf die Signalwirkung des Gesetzes.

Ein Aspekt der ganzen Debatte, der immer wieder vergessen geht, ist, dass die Betroffenen eigentlich weniger die Erwachsenen als die SchülerInnen selber sind. Klar, Acht- bis Zwölfjährige sind vielleicht ein wenig zu jung, um vorherzusehen, was am allerbesten für sie ist. Trotzdem wäre es interessant, auch ihre Stimme zur Fremdsprachregelung hören. Und schliesslich wäre auch ein Miteinbezug der BerufsschülerInnen und GymnasiastenInnen (oder der verschiedenen Jugendparlamente ) in die Diskussion zu überdenken. Diese Jugendlichen sind beinahe am Ende ihrer schulischen Laufbahn, können sich aber doch noch gut an ihrer Primar- und Oberstufenzeit erinnern, jedoch auch schon einschätzen, welche Anforderungen das Berufsleben mit sich bringen wird.

Man wird sehen, wie es weiter geht. Zunächst wird das Gesetz nun aber erst einmal im Ständerat besprochen werden, der wahrscheinlich einige Korrekturen anbringen wird.

von "Daniela Koller"

Mittwoch, 20. Juni 2007

Meeting Politics

Es war so weit. Heute morgen um 5.35 Uhr trafen wir uns am Bahnhof St. Gallen und bestiegen den Zug Richtung Bern. "Bundeshaus wir kommen". Noch schläfrig erfolgte der Wechsel des Zuges in Zürich.

8.00 Uhr, Bern. Raus aus dem Zug, rein in die Politik? Nein, erst hiess es sich auf dem, derzeit sich als Baustelle präsentierenden, Bahnhofsplatz zurechtzufinden und einen geeigneten Weg zum Bundeshaus zu finden. Nachdem auch dieses Hindernis überwunden war, konnten wir uns getrost auf die Suche nach einem geeigneten Morgenessen machen um uns dann gestärkt in den Nationalrat zu begeben. Nun, gesättigt und dank Kaffee auch wieder wach, konnten wir uns dem Bundeshaus nähern und das gigantische Baugerüst alla Cristo bewundern (mit gigantischem Tellvetia-Plakat). Den Besuchereingang fanden wir dann schliesslich hinter Stacheldraht auf der Ostseite des Gebäudes. Nur noch wenige Meter und ein Sicherheitscheck mit Metalldetektor trennten uns von der Treppe hinauf zur Zuschauertribüne. Handys und Kameras durften die Schranken leider nicht passieren.

Vor der Tribüne angekommen, wurde uns zuerst eine Broschüre, "Die volle Wahrheit über den halbleeren Saal", in die Hand gedrückt um uns dann darauf hinzuweisen, dass wir möglichst still sein sollten um den Betrieb nicht zu stören. Die Türe öffnete sich und eine undefinierbare Menge an Gesprächen schwappte auf den Flur. Wir nahmen die Plätze ein, beugten uns über die Abschrankung um hinunter in den Nationalratssaal zu sehen. Da waren sie, die meist leeren Plätze unserer Politiker. Einige bekannte Gesichter (und ihre Körper) sassen da und lassen Zeitung, während ein ziemlich verloren wirkender Redner vor dem gar nicht aufmerksamen Publikum die Meinung seiner Fraktion kundtat.

Das Treiben unten im Saal erinnerte mehr an eine Börse als ein Parlament und liess uns ein wenig stutzig zurück. Wir waren anscheinend nicht die einzigen, die dem gesagten, aufgrund schlechter Tonqualität und eines enorm hohen Lärmpegel, nicht genau folgen konnten. Auch Bundesrat Merz sah auf seinem Stuhl ein wenig gelangweilt in die Runde und seine Mine erhellte sich erst, als er ein ihm bekanntes Gesicht auf der Tribüne ausmachte. Wir folgten dem emsigen Treiben noch ein wenig und wurden dann von unserem Guide gebeten vom National- zum Ständerat zu wechseln. Herr Merz war zu diesem Zeitpunkt in ein Gespräch vertieft.

Im Ständerat ging es um einiges zivilisierter zu und her. Die Mitglieder hörten sich da noch an, was die Redner zu sagen hatten und diskutierten offen miteinander. Das Thema der Taschenmunition erhitzte dabei so manche Gemüter und dauerte noch immer an, als wir nach einiger Zeit den Saal wieder verliessen um ein Gespräch mit unserem Gastgeber, Ständerat Eugen David, zu führen. (Die Taschenmunition der Wehrmänner soll nach der später erfolgten Abstimmung nicht mehr ausgeteilt werden [Tagesanzeiger])

In lockerer und staatsmännischer Atmosphäre unterhielten wir uns mit Herrn David über seine Tätigkeit im Bundeshaus und Parlament, über seine Erfahrungen in der Politik und wie er den Alltag als Ständerat erlebt. Um einige Ratschläge und Erfahrungsberichte aus der alltäglichen Bundespolitik reicher, musste er uns leider schon sehr bald wieder verlassen um an der Sitzung des Ständerats teilzunehmen.

Noch war unser Roundtrip durch das Bundeshaus nicht beendet, es wartete ja noch die Führung durch das Bundeshaus. Diese konnte aber auch wegen der derzeit herrschenden Umstände nicht mehr viel Sehenswertes bieten und so bestand sie lediglich aus einer Verschiebung in die Eingangshalle. Wie aussen, so waren auch innen die meisten Prunkstücke der Dekoration hinter Spanplatten versteckt um durch den Umbau nicht zu viel Schaden zu nehmen. Die Geschichte und einige Facts über das Parlamentsgebäude und die Räte durften in diesen Ausführungen allerdings nicht fehlen und so erhielten wir weitere nützliche Informationen für die Zukunft.

Nun hatten wir die Politik für heute gesehen und verliessen das Bundeshaus wieder um uns zuerst in der warmen Sonne (in den Räumen der Regierung war es immer angenehm kühl) auf dem fast leeren Bundeshausplatz über unser weiteres Vorgehen zu unterhalten. Das plötzlich beginnende Wasserspiel hielt uns aber eine geräume Weile davon ab und erstaunte uns ein wenig. Ein wenig später entschieden wir uns ein wenig durch die Stadt zu wandern und weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt Bern anzupeilen. Dabei durfte natürlich der Bärengraben und die Altstadt nicht fehlen. Es verging noch einige Zeit bevor wir uns in den zum Glück ebenfalls klimatisierten Zug nach Zürich setzten um noch am späteren Abend wieder nach St. Gallen zurück zu kehren.

Damit war der Tag schon beinahe zu Ende und wir konnten trotz der frühen Abreise wertvolle Erfahrungen in Bundesbern sammeln. Obwohl der Einblick in die Politik nur kurz war, konnten wir viel davon profitieren.

Aufgrund des Verbots zu Fotografieren und dem Umstand das keine Kameras mit ins Gebäude gebracht werden durften, sind hier nur einige Aufnahmen die ausserhalb entstanden sind zu sehen.

Abstimmungen

Aufgrund eines Fehlers vom Montag, habe ich sämtliche Posts über die Abstimmung gelöscht. Deshalb seien hier nochmals die wichtigsten Facts kurz dargestellt.

Die 5. IV Revision wurde vom Volk klar angenommen. Und zeigt trotz dem Referendum von Behinderten Organisationen einen starken Rückhalt im Volk.

Zwei mal Ja legte auch das St. Galler Stimmvolk in die Urne und stimmte der Abschaffung des kantonalen Verbandsbeschwerderecht deutlich und dem Neubau des Zentrum für Alterspsychiatrie mit hohem mehr zu.

Harziger waren die die kommunalen Wahlen in den Gemeinden, welche Mehrheitlich mit einem Nein abgeschmettert wurden. So scheiterte die Fusion von 5 Gemeinden zur Stadt im Rheintal und die raumplanerischen Vorlagen in St. Gallen und Gossau.

Samstag, 9. Juni 2007

G8 - Ein Rückblick

Am Freitag morgen ging der diesjährige G8-Gipfel zu Ende. Alljährlich treffen sich dabei die grössten 8 Wirtschaftsnationen zu einem Arbeitsgespräch. Dieses Jahr fand das Treffen hinter einem 12 km langen Sicherheitszaun in Heiligendamm statt und wurde bereits ihm Vorfeld in den Medien oft diskutiert.

Die Gastgeberin Angela Merkel bezeichnet nun den diesjährigen Gipfel als Erfolg. Kann

man dies aber wirklich so sagen, nachdem mehrere hundert Verletzte zu beklagen sind? Die Demonstranten haben sich ja zum Teil übelste Scharmützel mit der Polizei geliefert und die Strassen zum Tagungsort blockiert. Es mag sein, das die mächtigen dieser Welt sich für dieses Treffen hinter in einem von der Polizei komplett abgeriegelten Ort zurückgezogen haben. Sieht man sich die Geschichte der G8-Gifpel in den letzten Jahren an, so ist dies allerdings nicht verwunderlich. Egal wo man auch war, es gab immer Demonstranten, welche sich lieber mit der Polizei prügelten um ihre Aggressionen gegen den Staat abzubauen, als friedlich für die Sache zu demonstrieren. Es ist diesen einigen tausend zu verdanken, dass die Polizei jedes Jahr grössere Sicherheitsvorkehrungen treffen muss.

Bei all den Krawallen mögen auch die Kritiken der Gegner des Gipfels in den Medien untergehen. So geschehen als am letzten Samstag in Rostock 1000 Verletzte zu beklagen waren. Zu den Gegner der G8 zählen aber auch namhafte Rockstars wie Bono, Herbert Grönemayer oder Bob Geldof. Sie alle kämpfen in der westlichen Hemisphäre gemeinsam für Afrika, welches unter den folgen der Globalisierung leidet und trotz Milliarden schweren Hilfsprogrammen auf keinen grünen Zweig kommt. Sie kritisieren vor allem, dass zwar viel Geld versprochen wird, aber kaum etwas davon auch nach Afrika fliesst. Inwiefern dies der Wahrheit entspricht soll hier nicht thematisiert werden.

Die wichtigsten Beschlüsse zusammengefasst aus dem Tagesanzeiger



Klima

Die G-8 verpflichten sich zu entschlossenem und schnellem Handeln im Kampf gegen die Erderwärmung. Die Treibhausgas-Emissionen sollen weltweit beträchtlich gesenkt werden. Dabei werde das von der EU, Kanada und Japan proklamierte Ziel, den CO2-Ausstoss bis 2050 zu halbieren, «ernsthaft in Betracht» gezogen. Das geeignete Forum für künftige Verhandlungen über den Klimaschutz seien die Vereinten Nationen. Die Gipfelteilnehmer verweisen ausdrücklich auf die Notwendigkeit, alle grossen Emittenten von Treibhausgasen einzubeziehen - also auch Schwellenländer wie Indien und China.

Afrika

Die G-8 bekräftigen, ihre beim Gipfel im schottischen Gleneagles gegenüber den Entwicklungsländern eingegangenen Verpflichtungen umzusetzen. Danach soll die Entwicklungshilfe weltweit bis 2010 um jährlich 50 Milliarden Dollar steigen. In Heiligdamm wurde ein Massnahmepakt beschlossen, mit dem Wachstum und Investitionen gestärkt werden sollen, um Armut und Hunger zu bekämpfen.

Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose

In den kommenden Jahren wollen die G-8 zur Bekämpfung des tödlichen HI-Virus sowie Malaria und Tuberkulose insgesamt 60 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen. Afrikanische Ländern, die Probleme bei Zugang zu wirksamen Medikamenten zur Behandlung von Aids haben, soll geholfen werden. Nationale Programme zu Bekämpfung der Malaria sollen unterstützt werden.

Weitere Beschlüsse wurden getroffen in folgenden Gebieten: Schutz geistigen Eigentums, Hedge Fonds und Schwellenländer



Wir alle mögen nicht der gleichen Meinung sein, wie die Präsidenten der G8. Sie stehen aber den mächtigsten Wirtschaftsnationen vor, welche mit knapp etwas mehr als 13% der Weltbevölkerung ca. 65% der Weltwirtschaft ausmachen. Es gilt folglich für diese Nationen eine grössere Verantwortung gegenüber den wirtschaftlich schwächeren Nationen zu übernehmen, damit diese nicht den Anschluss an den Wohlstand der ersten Welt verlieren.

Montag, 4. Juni 2007

17. Jugendsession

Kaum ist die die 16. Jugendsession zu Ende, laufen bereits wieder die Vorbereitungen für die nächste Jugendsession. Im Gegensatz zu den vorigen Ausführungen wird sie diesen Winter in Herisau stattfinden. Dies bedeutet unter anderem einen Ausflug ins Appenzellerland. Das Jugendparlament hofft auf einen regen Austausch mit Politikern und eine hohe Beteiligung von Jugendlichen.

Es gilt nun Workshopthemen und Disskusionsthemen zu finden, welche es zu behandeln gibt. Darüber soll in einer s peziellen Rubrik des Blogs immer wieder berichtet werden. Desweiteren sind Politiker natürlich wichtig um Stimmung in den Saal zu bringen und für heisse Köpfe zu sorgen. Sie müssen organisiert werden und eingeladen werden. Es bleibt zu hoffen, dass sie in ihrem Terminplan noch einen Platz frei haben um unserem Anlass beizuwohnen.

Wer nicht solange warten kann und schon in nächster Zeit an der nationalen Jugendsession teilnehmen möchte, sollte sich bereits heute anmelden. Weitere Infos dazu findet ihr unter jugendsession.ch. Sobald es weitere Infos zur ostschweizerischen Jugendsession vom 17. November 2007 in Herisau gibt, wird es hier veröffentlicht. Um den ganzen Prozess zu Verfolgen einfach das Stichwort 17. Jugendsession benutzen.

Sonntag, 3. Juni 2007

Abstimmung am 17. Juni 2007

Schon bald ist es wieder so weit, die nationalen und kantonalen Abstimmungen stehen vor der Tür. Es wird dabei allerdings nur über eine nationale Vorlage abgestimmt. Die 5. IV Revision hat bereits in einem älteren Post aufsehen erregt, da auch der SGB mit einer svp-ähnlichen Kampagne ins Rennen stieg.

Da dazu bereits eine sehr ausführliche Berichterstattung über die Ausgangslage besteht, sei an dieser Stelle darauf verwiesen. Vernunft Schweiz bietet eine ausführliche Analyse der Abstimmungsvorlage und listet dazu die Parolen der Parteien und deren Standpunkte auf.

Kantonal geht es dabei etwas weniger hoch zu und her. Es geht um die Abschaffung des Verbandsbeschwerderecht und um den Neubau des Zentrums für Alterspsychiatrie der Psychiatrischen Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers. Noch bleibt Zeit um sich eine Meinung zu bilden und seine Stimme abzugeben.

Donnerstag, 31. Mai 2007

Moralisches Defizit?

Mehrere seiner Millionen liegen noch auf Schweizer Konten. Nur wenige Tage noch und er kann frei darüber verfügen. Am 3. Juni 2007 läuft die Blockade seines Vermögens in der Schweiz aus. Er, das ist Jean-Claude Duvalier, aka "Baby Doc", ehemaliger Diktator von Haiti und Zerstörer des dortigen Rechtsstaates. Als sein Regime 1986 gestürzt wurde musste er das Land verlassen - das Land und den Scherbenhaufen, der von der Wirtschaft und der Infrastruktur noch übrig war. Eine Zeitlang konnte er sich ein luxeriöses Leben im Exil in Frankreich leisten - Neben seiner Villa bei Cannes besass er ein Chateau sowie zwei Appartments in Paris. Obwohl versucht wurde, ihn aus Frankreich auszuweisen - sein Antrag auf Asyl als politischer Flüchtling wurde abgewiesen - konnte er sein Leben ungestört fortsetzten. Das einzige was ihm etwas anhaben konnte war seine Frau; bei der Scheidung erhielt sie den grössten Teil seines Vermögens. Nun muss er in vergleichsweise bescheidenen Verhältnissen leben.

Wie oben schon erwähnt sind die Gelder auf seinen Schweizer Konten noch bis am 3. Juni blockiert. Aufgrund einer Klage musste ein Genfer Gericht nun seine Konten in Genf noch weiter sperren, doch so wie es aussieht werden ihm die Gelder aus Zürich und Lausanne am 3. Juni ausbezahlt. Ohne dass er sich an die Abmachung, wonach er einen Teil des Vermögens nach Haiti zurück überweisen sollte, halten müsste. Ein entsprechender Entscheid des Bundesrates könnte die Gelder jedoch für immer beschlagnahmen. Das Geld ginge dann in die Staatskasse über und könnte einem sinnvollen Zweck zugeführt werden, anstatt der Anschaffung weiterer Cüpli zu dienen, an denen in der gemütlichen Villa genippt werden kann. Der Bürger möchte sich nun fragen, warum dieser Entscheid nicht getroffen wird; die Antwort darauf ist jedoch simpel: Welcher Diktator, welcher Warlord, welche Militärjunta würde dann noch Gelder in der Schweiz anlegen?

Mittwoch, 23. Mai 2007

Ab an die Urne

Diese Woche kam ein Brief. Er war weiss, hatte eine Warnung auf der Lasche: "Bitte Nicht Aufschneiden!". Ich öffnete das Couvert vorschriftsgemäss und es flog mir ein Berg Papier entgegen. Die einzelnen Blätter hatten alle verschiedene Farben und waren in verschiedenen Grössen.

Nicht nur ich habe diesen Brief erhalten, viele andere junge Erwachsene, aber auch die älteren Generationen erhielten diesen Brief in den letzten bzw den nächsten Tagen. Was aber sollte dieser Brief, welcher nun zum ersten Mal auch seinen Weg zu mir fand? Wie man vielleicht weiss ist am 17. Juni 2007 Abstimmung. Und alle, es sei denn sie sind noch nicht 18 am 17. Juni, können dafür Sorgen, dass eine Vorlage angenommen oder abgelehnt werden. In der Stadt St. Gallen sind dies diesmal vier Vorlagen über die es abzustimmen gibt.

Wie geht jetzt aber das Abstimmen genau? Genau diese Frage stellte ich mir als ich meinen Brief in den Händen hielt. Erst einmal alle Blätter durchsehen, vielleicht steht da ja etwas für "Neuwähler" wie mich. Auf einem Zettel steht was von bis 12 Uhr am Sonntag an die Urne gehen. Ich denke "das ist nichts für mich, wann soll ich dann ausschlafen". Ich schaue mir nochmals alle Zettel an. Ich fülle sie mit Ja oder Nein aus und lege sie ins Gelbe Couvert. Nur, wie kommt das jetzt zum Rathaus?
Alles in den alten Brief und dann ab in den Briefkasten? Nein, so einfach ist es doch noch nicht. Eine Frage neben bei, gibt es noch so was wie einen Briefkästen oder muss ich zur Post? Wäre es nicht einfacher, ich könnte eine E-Mail oder eine SMS an die Regierung schicken? Meine Steuererklärung kann ich ja so auch einreichen. Das wäre dann in ein bis zwei Minuten erledigt und ich könnte sonst was machen. Irgendwo in der Schweiz gibt es das bereits, aber leider nicht in St. Gallen. Also muss ich doch die Stimmkarte unterschreiben und den Brief rechtzeitig in den Briefkasten werfen.

Gilt nur noch zu hoffen, dass bei meiner ersten Abstimmung das restliche Volk auch meiner Meinung ist, meine Stimme wird aber sicher gezählt. Ich hoffe doch nicht nur ich sonder auch viele weitere Erstwähler werden den Brief nicht gleich in den Papierkorb werfen.

Dienstag, 22. Mai 2007

Wie spricht man Politik

Politik, tönt unglaublich Kompliziert, gehört aber zum Alltag in einer Demokratie wie der Schweiz. Es ist wichtig, dass man auch als Normaler Bürger vom Geschehen im Parlament bescheid weiss. Was aber sind Initiativen, Postulate oder ein Referendum? Fragen mit denen man sich schnell mal vertraut machen möchte sollte man sich mit der Politik auseinandersetzen. Es scheint, dass es nicht gerade einfach ist mit der Fachsprache eines Politikers mithalten zu können.

Es ist allerdings auch umgekehrt der Fall. So sprechen wir Jugendlichen auch eine Sprache, welche für manchen Politkier etwas weltfremd erscheinen mag. Ist seine Generation doch nicht immer in der Lage mit den technischen Errungenschaften, den trendigen Gegebenheiten oder einfach nur Lebensstil der Jungen nachzuvollziehen.

Um zu den Ausführungen am Anfang zu kommen. Eine Initiative ist ein Volksbegehren zum ändern der Kantonsverfassung oder der Bundesverfassung. Sie wird von verschiedenen Teilgruppen des Volks unterstützt. Auf Bundesebene sind dazu 100'000 Unterschriften von Schweizer Bürgern nötig. Viel weniger unterschriften benötigt man ihm Kanton St. Gallen. Hier sind gerade mal 8'000 nötig. Weitere Informationen dazu oder zu weiteren Begriffen aus der Politik findet man unter Parlamentsdeutsch von A bis Z.

Samstag, 19. Mai 2007

Was verdient ein Parlamentarier?

Die Schweiz hat ein Milizparlament, heisst jeder Parlamentarier hat einen Job oder eine andere Beschäftigung neben der Aufgabe im Parlament. Natürlich verdient man auch etwas als Parlamentarier, wir wollten mal wissen wieviel genau.

Grundlage bildet dabei das Parlamentressourcengesetz. Es regelt die Bezüge der Eidgenössischen Räte. Eine weitere Grundlage bildet die etwas übersichtlichere Zusammenstellung des Parlaments selbst. Als Grundlohn hat jeder Parlamentarier mal 21'000 Fr. zugute. Dazu kommen Taggelder, Entschädigungen für verschiedene Sachen wie Essen, Reisen, oder Übernachten und die Altersvorsorge. Für die Tagesentschädigungen sollen im folgenden angenommen werden, die Politiker seinen an jedem Tag der vier Sessionen, welche jeweils drei Wochen dauern, anwesend. Dies ergibt 4 (Sessionen pro Jahr) *3 (Wochen pro Session) *5 (Wochentage pro Session) = 60 (Diensttage).

Grundlohn: 21'000
Taggeld: 400 pro Sitzungstag --> 24'000
Essensentschädigung: 110 pro Tag --> 6'600
Sachentschädigung: 30'000
Vorsorge: 12'730
Total ohne diverse kleinere Bestimmungen und Bezüge: 94'330 Franken pro Jahr

Hinzu kommen wie gesagt noch weitere kleinere Bezüge die man je nachdem geltend machen kann. Dazu gehören unter anderem ein 1. Klasse-GA und vom normalfall abweichende Entschädigungen bei Dienstreisen ins Ausland.

Dienstag, 15. Mai 2007

Ein Wort zum politischen Klimawandel

Geografisch befindet sich die Schweiz in der nördlichen gemässigten Zone; über das Klima steht in Wikipedia, der freien Enzyklopädie: "[...] herrscht gemässigtes mitteleuropäisches Klima [...] Das Klima ist regional jedoch sehr unterschiedlich. Dies ist bedingt durch die Höhenlage wie auch durch die geografische Lage." Es ergibt sich nun, dass diese Beschreibung auch das politische Klima überraschend genau trifft; die Schweiz pflegt eine lange Tradition der Toleranz, der Neutralität und des Dialogs. Die Schweizer Regierung besteht seit der Staatsgründung aus mehreren Parteien als Konkordanzdemokratie. Anders als in Ländern jenseits unserer Grenzen sind alle (grossen) Parteien am Entscheidungs- und Regierungsprozess beteilitgt; es wechseln sich nicht verschiedene Regierungen und verschiedene Koalitionen ab, die vom unzufriedenen Stimmvolk jeweils nach ihrer Regierungszeit abgewählt und durch die aktuelle Opposition ersetzt wird, die dann genauso kläglich scheitern wird.


Doch in letzter Zeit hörte man immer mehr über den Klimawandel; keine Versicherungsgesellschaft und keine Bank mehr, die keinen speziellen Klimafonds anbieten; wohin wir auch schauen wird sich um das Klima gesorgt. Aber, wieder in Analogie zum metrologischen Klima, scheint sich auch das politische Klima der Schweiz zu wandeln.


Seit Ende 2003 hat die SVP bereits mehrmals mit einem Gang in die Opposition gedroht und hat damit die lange Tradition der Konkordanz bedroht. Es wurde eine Initiative lanciert, um ein Minarettverbot zu erreichen, was im Kontrast zum Völker- und Bundesrecht steht, und es wurde gefordert, dass das Anti-Rassismusgesetz aufgehoben wird und Asylbewerber mit Nichteintretensentscheid auf Nothilfe gesetzt werden, was die gesamte humanistische Tradition der Schweiz verleugen würde.
Der Gewerkschaftsbund hat im Wahlkampf seine politischen Gegner als Invaliden plakatiert, was gegen alle Regeln des Anstandes verstösst. Die Rapper-Szene greift die Bürgerlichen mit beleidigenden Parolen an, welche allerdings zum Stil des Rap gehören, trotzdem aber jeglichen Anstandsvorstellungen widersprechen. Verschiedene bürgerliche Mitglieder der Regierung oder des Parlaments wurden mit Nazis verglichen. Das entspricht nicht der Wahrheit und ist in höchstem Masse beleidigend.


Dies entspricht nicht dem Bild, das ich von der Schweiz habe. Wir sollten mit Respekt miteinander umgehen, denn dieser ist Grundlage für Vertrauen und damit der Nährboden der Konkordanz. Wer nur durch Polarisation Politik betreiben kann wird kaum eine Situation differenziert anschauen und objektiv bewerten können. Genau dies benötigt es aber, wenn man zusammenarbeiten will; die Fähigkeit, gemeinsam Kompromisse einzugehen und auch Entscheidungen gemeinsam zu tragen, die nicht den eigenen Vorstellungen entsprachen sind meiner Meinung nach typische Merkmale der Schweiz. Anstatt sich über die apolitische Jugend zu beklagen sollte man doch daher zuerst sein eigenes Verhalten verändern, denn wer wollte bezweifeln, dass ein konstruktive Klima der Konkordanz auch für Jugendliche ein viel Überzeugenderes Argument zum Einstieg in die Politik ist das destruktive und gespaltene Verhältnis, das zwischen Gegnern herrscht. Versuchen wir also, keine Gegner zu werden.

Oder, frei nach Schiller: Eidgenossen! Seid doch ein einzig Volk von Brüdern!

Montag, 14. Mai 2007

Wer ist Oliver Blocher?

Oliver Blocher ist 67 Jahre alt. Er ist seit 2004 in der Regierung der Schweiz und hat den Posten des Justizministers inne. Aber wer sind nun die anderen 8 oder 12 Bundesräte? Angela Merkel fällt weg, sie ist ja Bundespräsidentin.

Natürlich stimmt nichts von dem. Der Bundesrat heisst Christoph Blocher, der Bundesrat hat 7 Mitglieder, wer die anderen 6 nicht kennt sollte sich mal auf www.admin.ch umsehen, und Angela Merkel ist die deutsche Bundeskanzlerin. Was im ersten Abschnitt steht ist ernüchternde Bilanz aus einem Artikel welcher gestern in der Sonntags Zeitung zum Thema "Abstimmen mit 16" veröffentlicht wurde. Drei Jugendliche im alter von 16, 17 und 19 Jahren wurden dazu befragt. Die Bilanz: kaum ein Jugendlicher unter 18 kennt sich noch in der Staatskunde aus. Musik, Fernsehen und der Computer sind das neue Tummelfeld des modernen und stylischen Teenager. Wo aber die Politik beginnt hört der Spass für den durchschnittlichen 16 Jährigen auf und nur noch wenige politisch interessierte, oft Gymnasiasten, befassen sich mit den Vorgängen unserer Gesellschaft.

So hört man bei Gesprächen mit der älteren Generation doch immer wieder, dass Staatskunde einst ein Fach im Schulunterricht war, doch meine Generation hört davon meistens erst in der Kantonsschule oder auch gar nicht. Wie sollte er so, wenn man das erste Stimmcouvert in den Händen hält, wissen was er da tun soll und warum er es tun darf.

Auf das sich die Jugend in Zukunft nicht mehr nur mit Mathematik, Physik, Geografie, Chemie, Biologie, Philosophie, Religion, Sport, Englisch, Französisch, Musik und Grammatik auseinandersetzt. Ich hoffe doch, dass diese Situation sich in Zukunft zu einem besseren wendet und dass auch die nächsten Generationen in der Schule hören weshalb wir eine Demokratie sind und - wichtig -, was "Demokratie" bedeutet.

Samstag, 12. Mai 2007

Blogging Politics

Politik. Ein Wort welches nicht gerade oft mit Jugend in Verbindung gesetzt wird. Es scheint doch nicht allzu abwegig, das man sich auch bereits in jungen Jahren damit auseinander Setzen sollte. Nachdem wir bereits einen bloggenden Bundesrat haben welcher sich mit den Tücken der Technik herumschlägt um mit der Bevölkerung direkt in Kontakt zu treten, sollte es nicht zu viel verlangt sein, dass auch eine kleine Gruppe Jugendlicher welche sich für Jugend und Politik interessiert einen Blog führt.

Es ist zwar nicht der erste Post auf dieser Seite, aber es wird auch sicherlich nicht der letzte sein. Wir sind in einer sich stets wandelnden Welt und gehören zur bestimmenden Generation der Zukunft. Es sollte also auch an uns Jugendlichen sein diese Welt mitzugestalten und mitzureden. Es werden noch dieses Jahr ein neuer National- und Ständerat gewählt und eine ganze Menge Jugendliche werden zum ersten Mal mit Nationalen Abstimmungen konfrontiert sein. Frei zu sein und die Freiheit zu besitzen an der Urne abstimmen zu können bringt aber auch Pflichten mit sich und diese werden nicht immer wahrgenommen. Es scheint als sei unsere Generation nicht mehr interessiert am alltäglichen Leben der Bundespolitik. Wir sollten deshalb nicht missen uns dafür zu engagieren oder auch nur unsere Überzeugung zu vertreten um mit kleinen Schritten die Zukunft wenn nicht gestalten so doch mitgestalten. Ich möchte hiermit die Leser dieses Blog begrüssen welche sich im Laufe der Zeit hoffentlich mehren mögen und uns einem weiteren Kreis bekannt machen.

In diesem Sinne möchte ich auch auf die Homepage des Jugendparlaments hinweisen welche auch unter Links zu finden ist. Es scheint derzeit ein wahrer Alptraum zu sein, aber man sollte sich doch auch auf die Zukunft freuen welche vielversprechender aussieht.

16. Jugendsession 2006

Am letzten Samstag im April fand in St.Gallen bei schönstem Wetter die 16.Jugendsession statt. Jugendliche aus dem ganzen Kanton trafen sich, um über verschiedenste aktuelle Themen zu diskutieren.

Nachdem sich die Teilnehmer mit Gipfeli und Orangensaft für den Tag gestärkt hatten, eröffnete das ehemalige Vorstandsmitglied Samuel Egli mit einer packenden Rede die Session.

Anschliessend boten drei verschiedene Workshops den Jugendlichen die Gelegenheit, sich selbst einzubringen und mitzureden. Im Workshop „Jupa nur ein Schwätzerclub?!“ erfuhren die Teilnehmer von Stefan Tittmann, dem Jugendkoordinator des Kantons St.Gallen, einiges über den Stand der Rechte und Pflichten des Jupa SG. Danach wurde diskutiert, wie die Beziehungen und die Zusammenarbeit mit den Politikern auf Kantonsebene aussehen sollte und wie dies zu erreichen wäre. Die Jugendlichen forderten einerseits politische Rechte wie ein kantonales Partizipationsrecht nach dem Beispiel der Stadt St.Gallen. Auf der anderen Seite würden sie es begrüssen, die „grossen“ Politiker im Rahmen von gesellschaftlichen Anlässen wie zum Beispiel einem Fussballspiel gegen den FC Kantonsrat besser kennen zu lernen bzw. neue Kontakte zu knüpfen. Diese Ideen und Forderungen werden auf jeden Fall an der nächsten Jugendsession in bearbeiteter Session nochmals aufgenommen und schliesslich im Kantonsrat vorgestellt und besprochen.

Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit dem Thema „Download“. Obwohl angeregt über das illegale Herunterladen von Musik, Computerspielen und –programmen diskutiert wurde, kamen keine Forderungen zustande. Die Teilnehmenden waren sicher mehr oder weniger alle einig, dass solche Downloads weit verbreitet seien, und fanden keine Argumente dagegen.

Last, but not least wurde im Workshop „Globalisierung“ über die zunehmende Interdependenz zwischen nationalen und internationalen Akteuren gesprochen. Zwei Experten informierten zuerst zum Thema und brachten Inputs in die Diskussionsrunde. Die Teilnehmer kamen zum Schluss, dass Nachteile verhindert werden sollten. Andererseits würde weltweite Vernetzung auch Chancen bieten.

Nach ungefähr zwei Stunden voll von Informationen und angeregten Diskussionen war es an der Zeit, sich für den nicht weniger interessanten Nachmittag mit Vitaminen, Proteinen und Kohlehydraten zu stärken.

Schnell war sie vorbei, die Mittagspause. Pünktlich um 13.00 Uhr teilten sich die Jugendlichen erneut auf. Die erste Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema EU und den Pro und Kontras eines EU-Beitritts der Schweiz. Die bilateralen Verträge wurden im Allgemeinen als sehr gut befunden, da sie vor allem im Bereich der Wirtschaft von elementarer Bedeutung seien. Allerdings gingen die Meinungen punkto eines Beitritts auseinander. Einige vertraten die Meinung, ein Vollbeitritt sei längerfristig der einzig richtige Weg für die Eidgenossenschaft, während andere davor warnten, die EU sei undemokratisch, bürokratisch und ein Beitritt mit zu hohen Kosten verbunden.

Eine zweite Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema „Armut“. Es wurde lebhaft über verschiedene Aspekte der Armut in der Schweiz sowie im Ausland diskutiert. Auf Interesse stiessen vor allem Themen wie die Jugendarmut im Inland und Möglichten, die Armut in Afrika zu beenden.

Die letzte der Diskussionsgruppen widmete sich dem brisanten Thema „Emanzipation“. Unter dem Titel „Hausmänner und Emanzen“ fand ein hitziges Gefecht statt über die Definition einer Emanze, die aktuelle Frage nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit und Gründen für Männer, den Haushalt zu führen, aber auch darüber, wie sich Kinder fühlen, deren Mütter nur selten zu Hause sind. Unterstütz wurden die Jugendlichen dabei von der grünen Kantonsrätin Susanne Hoare-Widmer.

Nach einer kurzen Zvieripause trafen sich alle Teilnehmer zum Plenum im Kantonsratssaal. Zuerst präsentierten einige Jugendliche, was in den Workshops besprochen wurde. Anschliessend wies der Präsident des Jugendparlaments, Ruedi Lieberherr, auf verschiedene Veranstaltungen in den kommenden Wochen hin, u.a. ein Besuch der Arena (05.05.07), Besichtigung des Bundeshauses in Bern zusammen mit dem Ständerat Eugen David (20.06.07) und das Fussballspiel gegen den FC Kantonsrat (23.06.07), hin. Des Weiteren wurde bekannt gegeben, dass Kathrin Steiger ab sofort das Amt der Kommissionspräsidentin von Annelies Hummler übernimmt.

Zum Schluss zeigte Vorstandmitglied und „DJ“ Manuel Angehrn den erst kürzlich fertig gestellten DVD der 15.Jugendsession. Danach war die Session beendet.